Schlosserei
In der Schlosserei werden alle typischen Arbeiten der Metallbe- und Weiterverarbeitung an Schwarzmetallen und Edelmetallen ausgeführt. Unter anderem Schweißarbeiten, Metallbohrungen und Verbindungen, Dreharbeiten, Fräsarbeiten mit CNC-Fräsmaschinen sowie Stanzarbeiten mittels einer hochmodernen, computergesteuerten Stanzmaschine.
Die hergestellten Erzeugnisse umfassen zum einen den typischen Bedarf einer Justizvollzugsanstalt wie Fenstergitter, Feinvergitterungen für Haftraumfenster, um den Inhaftierten z.B. das „Pendeln“ von Gegenständen zu erschweren, Gefangenenbetten sowie Tischkufen und Tisch- oder Schrankuntergestelle für das interne „Büromöbelprogramm“ des Justizvollzuges.
Zum anderen werden Arbeitsaufträge anderer Behörden oder von Kommunen akquiriert und ausgeführt. Von der Herstellung von speziellen Mülltonnenunterständen bis hin zur aktuellen Produktion von Schließfächern für Obdachlose, damit diese ihr Hab und Gut sicher verwahren können.
Die Schlosserei bietet bis zu 30 Gefangenen einen Arbeitsplatz, welche von den Bediensteten des Werk- und Werkaufsichtsdienstes angeleitet und überwacht werden.
Pulverbeschichtung
Die in der Pulverbeschichtung eingesetzten Gefangenen erlernen oder erhalten hier Ihre Kenntnisse im Bereich der Oberflächenveredelung und den fachgerechten Umgang mit der Pulverbeschichtungsanlage. Mit Hilfe dieser werden die Oberflächen von Aluminium oder Stahlbauteilen veredelt, um diesen eine abriebfeste, mechanisch belastbare und gegen Korrosion geschützte, optisch ansprechende Oberfläche zu verleihen.
Die hier bearbeiteten Metallerzeugnisse lassen sich in allen Bereichen der Justiz und in vielen Behörden des Justizressorts wiederfinden, von Vollzugsanstalten über Gerichte bis zu Polizeibehörden.
Druckerei
Dieser Betrieb zeichnet sich dafür verantwortlich, aus blankem Papier Formulare und Vordrucke entstehen zu lassen, welche in allen Behörden des Justizressorts Verwendung finden.
Hier wird eine Vielzahl von Justizvollzugsanstalten, Gerichten und Staatsanwaltschaften benötigten Formulare, Vordrucke, Aktendeckel und Aktenmappen hergestellt sowie Briefumschläge und Kuverts in allen Größen.
Für die hauptsächlich im Schwarzdruck produzierten Druckerzeugnisse, müssen die circa 27 zur Arbeit eingesetzten Inhaftierten die Techniken des Set- und Digitaldrucks beherrschen sowie die sachgerechte Einrichtung und Bedienung der dafür notwendigen technischen Betriebsausstattung. Hierzu gehört auch der Umgang mit der Stanz-, Pfalz- oder Schneidemaschine.
Fünf Bedienstete des Werkaufsichtsdienstes tragen dafür Sorge, dass die Gefangenen die Arbeiten Fachgerecht ausführen und ein reibungsloser Dienst- und Produktionsablauf gewährleistet ist.
Buchbinderei
Die Buchbinderei erstreckt über eine Arbeitsfläche von rund 950 m2 und bietet bis zu 45 Gefangenen einen Arbeitsplatz. Wie der Name es erahnen lässt, entstehen in dieser Arbeitsstätte aus einer Vielzahl von losen Blättern mittels unterschiedlicher Einbindeverfahren fertige Bücher. Vom Zusammentragen und Falzen der einzelnen Papierseiten, dem Einsatz unterschiedlicher Einbindetechniken wie der Rückendrahtstichheftung oder der Fadenheftung bis hin zu individuellen Prägearbeiten. Die Fachkenntnis der hier eingesetzten Bediensteten und den von ihnen angeleiteten Inhaftierten in Kombination mit der sehr guten maschinellen Ausstattung wie zum Beispiele einer Prägepresse oder der Schneidemaschinen, erlaubt nicht nur eine Serienfertigung diverser Produktgruppen, sondern darüber hinaus auch Einzelfertigungen und Sonderarbeiten.
Ferner werden sowohl Buchrestaurationen als auch Buchreparaturen zerlesener Bücher durchgeführt.
Das Aufgabenspektrum erstreckt sich auf die Fertigung von Büchern und Schnellheftern für die Justizverwaltung, Produkte für den Knastladen NRW sowie Fertigungen, Reparatur- und Sortimentsarbeiten externer Auftraggeber aus der Privatwirtschaft.
Schreinerei
Die Arbeiten der Schreinerei beinhalten im Wesentlichen die Unterhaltung der eigenen Liegenschaft sowie Umbaumaßnahmen an und innerhalb der Gebäudekomplexe.
Darüber hinaus werden auch Kleinstserienanfertigungen für Privatkunden, Zuarbeiten für den Industriesektor sowie für die weiteren Betriebe der JVA Bochum im Bereich der Holzverarbeitung ausgeführt. Dieses umfasst in kleinen Teilbereichen die Massivholzbearbeitung, in der Hauptsache jedoch die Verarbeitung von Plattenwerkstoffen.
Für die Bearbeitung steht die klassische Maschinen- und Werkzeugausstattung einer Schreinerei zur Verfügung. Plattenaufteilsägen, Hobelbänke, diverse Schleifmaschinen, Bandsäge, Oberfräse, Kapp- und Gehrungssägen und vieles mehr.
Der Bereich bietet bis zu 8 Gefangenen einen Arbeitsplatz. Die Anleitung und Kontrolle erfolgt durch einen erfahrenen Tischlermeister.
Stuhlproduktion
Diese Arbeitsstätte trägt dafür Sorge, dass an jedem Büroarbeitsplatz eine optimale, ergonomisch korrekte Sitzgelegenheit zur Verfügung steht. Aus einer Vielzahl benötigter Produktionsteile, angefangen von Sicherheitslaufrollen, unterschiedlichen Bezugsstoffen, Arm- und Rückenlehnen sowie diversen mechanischen Komponenten entstehen hier hochwertige Bürodrehstühle.
Diese werden nicht nur ausschließlich für die JVA Bochum gefertigt, sondern kommen auch in anderen Vollzugsanstalten, vielen weiteren Behörden sowie bei Privatkunden zum Einsatz.
Gefertigt werden insgesamt drei Modelle in unterschiedlichen Ausführungen. Ob mit oder ohne Kopfstütze, mit oder ohne Armlehne sowie wahlweise mit hoher Rückenlehne und einer Vielzahl von Einstellungsmöglichkeiten, ist ein jeweils passendes Modell zur Auswahl vorhanden.
Alle Modelle sind online unter: www.knastladen.de zu erwerben.
Für das Versandfertige Produkt müssen bis zu 12 Inhaftierte die Produktionsabläufe und den fachgerechten Umgang mit Nähmaschine, Kettelmaschine, Polsterpresse, Drucklufttacker, Akkuschrauber, Gabelhubwagen sowie einer Dampfbügelstation und einem Deichselhochhubwagen beherrschen.
Eigenbetrieb Montage
Der Montagebetrieb dient nicht nur der Unterstützung der eigenen Betriebe, sondern bearbeitet auch unterschiedlichste Aufträge aus der Wirtschaft. Ob als Einzelauftrag oder im Rahmen kleinerer Serienproduktionen, werden hier bis zu 12 Gefangene regelmäßig mit Montage- und Demontagearbeiten, Sortier-, Verpackungs- und Abfüllarbeiten sowie zur Bearbeitung von Sonderaufträgen tätig.
Hierbei steht ein wirtschaftlich ergiebiges Ergebnis unter Berücksichtigung der individuellen Fähigkeiten und Fertigkeiten eines jeden Einzelnen Gefangenen im Vordergrund.